Ist der Schweizer Franken (CHF) eine starke Währung und was bedeutet das

Ich war immer überrascht, wie wenig Wirtschaft in der Schule gelehrt wird und wie das mangelnde Verständnis unserer Bürger für grundlegende wirtschaftliche Prinzipien politisch ausgenutzt wird.

Als kurze Randbemerkung: Das einfachste Beispiel hierfür ist die Inflation. Es gibt kein Gesetz des Universums, das besagt, dass Geld mit der Zeit an Wert verlieren sollte. Tatsächlich war das nicht immer so. Einfach ausgedrückt ist die Inflation des verfügbaren Geldes (durch Geldschöpfung) der beste Weg für die Schweizer Regierung, Verluste zu machen. Es ist genau wie Steuern, sieht aber nicht so aus und wird daher ausgiebig genutzt.

In diesem Artikel möchte ich den Schweizer Bürgern und allgemein den Besitzern des Schweizer Frankens etwas Klarheit und Ratschläge geben.

Eine kurze Geschichte des Schweizer Frankens

Ursprünge und Einführung (1850)

Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts war das Schweizer Geldsystem ein Flickenteppich aus lokalen Währungen – in verschiedenen Kantonen konnte man sogar mit Münzen bezahlen, die den Spitznamen „dicke Männer“ oder „Pferde“ trugen. Dies änderte sich, nachdem die Schweiz 1848 ein Bundesstaat wurde. Die neue Verfassung gab der Zentralregierung die alleinige Befugnis, Geld auszugeben, und ebnete damit den Weg für eine einheitliche nationale Währung. 1850 verabschiedete die Bundesversammlung das erste Münzgesetz, das den Schweizer Franken offiziell als offizielle Währung des Landes einführte und die Vielzahl regionaler Münzen und Banknoten ersetzte. Der Schweizer Franken wurde zunächst auf den gleichen Wert wie der französische Franc festgelegt (gedeckt durch 4,5 Gramm Silber), um Stabilität und einen einfachen Umtausch zu gewährleisten. Die Schaffung einer einheitlichen Währung vereinfachte nicht nur Handel und Finanzen, sondern wurde auch zu einem einigenden Symbol für die junge Schweizer Nation.

Stabilität und Neutralität

Im Laufe der Zeit erwarb sich der Schweizer Franken den Ruf einer Bastion der finanziellen Stabilität und Neutralität. Die langjährige Politik der politischen Neutralität der Schweiz, gepaart mit einer umsichtigen Haushalts- und Geldpolitik, untermauerte die Stärke des Frankens. Die Schweizerische Zentralbank (später die Schweizerische Nationalbank, gegründet 1907) verfolgte eine konservative Strategie mit niedriger Inflation, die die Währung bemerkenswert stabil hielt. Anders als viele andere Länder vermied die Schweiz Phasen der Hyperinflation oder des Währungszusammenbruchs, selbst als Kriege und Krisen um das Land herum wüteten. Im 20. Jahrhundert war der Schweizer Franken zum Synonym für Zuverlässigkeit geworden – eine sichere und stabile Währung, die sowohl im In- als auch im Ausland als Symbol der wirtschaftlichen Solidität und Neutralität des Landes Vertrauen fand.

Vom Goldstandard zur modernen Geldpolitik: Große Veränderungen

Trotz seines stabilen Profils hat der Schweizer Franken im Zuge globaler Währungsveränderungen mehrere wichtige Veränderungen durchgemacht:

  • 1936 – Einzige Abwertung: Der Franken blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein am Gold- (und Silber-)Standard. Während der Weltwirtschaftskrise, als goldgedeckte Währungen wie das britische Pfund und der US-Dollar abgewertet wurden, folgte die Schweiz schließlich diesem Beispiel. Im September 1936 wurde der Schweizer Franken als Reaktion auf den weltweiten wirtschaftlichen Druck um etwa 30 % abgewertet – seine erste und einzige Abwertung. Dieser Schritt markierte das Ende der strikten Goldparität, die den Franken bis dahin geprägt hatte.
  • 1945–1970 – Bretton-Woods-Ära: Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die Schweiz 1945 dem Bretton-Woods-System bei und koppelte den Wert des Frankens an den US-Dollar sowie an andere westliche Währungen. Unter diesem System war der Wechselkurs des Frankens fest (4,30521 CHF pro USD) und blieb jahrzehntelang stabil. Die Schweiz war zwar kein ursprünglicher Unterzeichner des Bretton-Woods-Systems, behielt diesen festen Wechselkurs jedoch bis Anfang der 1970er Jahre bei, als das Bretton-Woods-System zusammenbrach und die wichtigsten Währungen zu flexiblen Wechselkursen übergingen.
  • 2000 – Ende des Goldstandards: Die Schweiz war eines der letzten Länder, das die Bindung seiner Währung an Gold formell aufhob. Viele Jahre lang verlangte das Schweizer Gesetz, dass der Franken zu mindestens 40 % durch Goldreserven gedeckt sein musste – ein Beweis für das Prinzip des soliden Geldes des Landes. Diese Bindung blieb lange bestehen, nachdem die meisten Länder den Goldstandard aufgegeben hatten. 1999 wurde in einem Referendum eine Verfassungsänderung genehmigt, um diese Anforderung aufzuheben, und ab Mai 2000 wurde der Franken eine reine Fiat-Währung (ohne Golddeckung). Dieser Kurswechsel ermöglichte der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mehr Flexibilität in der Geldpolitik und markierte das Ende einer Ära, in der Gold den Wert des Frankens buchstäblich verankerte.
  • 2011–2015 – Moderne Interventionen der SNB: Im 21. Jahrhundert stellte die Stärke des Frankens eine Herausforderung dar. Inmitten der Eurokrise von 2010–2011 strömten panische Anleger in den Schweizer Franken und trieben seinen Wert als sicherer Hafen stark in die Höhe. Aus Angst, ein überbewerteter Franken könnte der Schweizer Wirtschaft schaden, unternahm die SNB im September 2011 den außergewöhnlichen Schritt, den Wechselkurs des Frankens auf 1,20 CHF pro Euro zu begrenzen, und versprach, ausländische Währungen „in unbegrenzten Mengen“ zu kaufen, um diese Grenze zu verteidigen. Die SNB drückte auch die Zinssätze auf null und schließlich in den negativen Bereich – eine radikale Politik, die spekulative Zuflüsse verhindern sollte. Im Januar 2015 gab die SNB jedoch plötzlich die Währungsobergrenze auf (nachdem sie festgestellt hatte, dass sie angesichts der Schwächung des Euro nicht aufrechterhalten werden konnte). Der Franken stieg innerhalb weniger Minuten um etwa 30 % gegenüber dem Euro, bevor er sich auf einem höheren Niveau einpendelte (Schweizer Franken – Wikipedia). Diese Episode, die manchmal als „Francogeddon“ bezeichnet wird, verdeutlichte die Rolle des Frankens als globaler sicherer Hafen und die Anstrengungen, die die Schweizer Politiker unternehmen würden, um seinen Wert zu mäßigen.

Der Schweizer Franken als sichere Währung

In der globalen Finanzwelt ist der Schweizer Franken als sichere Währung bekannt – ein finanzieller Schutz in Krisenzeiten. In Zeiten der Unsicherheit tendieren die Anleger dazu, in den Franken zu strömen, in der Erwartung, dass erseinen Wert zu halten oder sogar zu steigern, wenn andere Vermögenswerte ins Wanken geraten. Während der europäischen Schuldenkrise Ende der 2000er Jahre beispielsweise wurde der Franken kontinuierlich stärker, da nervöses Kapital nach Stabilität suchte (Schweizer Franken (CHF) – Überblick, Geschichte, Geldpolitik). Diese Attraktivität als sicherer Hafen wurzelt in der politischen und wirtschaftlichen Stabilität der Schweiz: Die Neutralität des Landes, das solide Bankensystem und die soliden öffentlichen Finanzen schaffen Vertrauen, dass der Franken sicher bleiben wird. Tatsächlich wird der Schweizer Franken oft in einem Atemzug mit dem US-Dollar und dem japanischen Yen als Zufluchtsort für Anleger in volatilen Zeiten genannt. Trotz seines Rufs wird der Franken von den Zentralbanken jedoch nicht so häufig als Reservewährung verwendet – zum Teil aufgrund der relativ kleinen Volkswirtschaft der Schweiz und der aktiven Bemühungen der SNB, eine übermäßige Aufwertung zu verhindern. Dennoch nimmt der Schweizer Franken als Wertaufbewahrungsmittel und Symbol finanzieller Sicherheit einen einzigartigen und einflussreichen Platz in der weltweiten Währungsordnung ein und veranschaulicht wichtige wirtschaftliche Prinzipien wie Vertrauen, Stabilität und die politischen Dimensionen der Geldpolitik.

Aus dem oben Gesagten lässt sich leicht ableiten, dass der Schweizer Franken zwar keine Reservewährung ist, aber dennoch eine sehr starke Währung, in die ausländische Investoren aus aller Welt gerne investieren.

Eine einfache Möglichkeit, um zu beurteilen, ob eine Währung stark ist, besteht zunächst darin, zu sehen, wie viele Leute versuchen, sie zu kaufen und wie viele Leute versuchen, sie zu verkaufen.

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Die Grafik oben zeigt den Wechselkurs zwischen dem Euro (der wichtigsten Währung, mit der die Schweizer zu tun haben) und dem Schweizer Franken. Man kann sehen, dass es eine Zeit gab, in der die Schweizer bereit waren, 1,4 Schweizer Franken für 1 Euro zu zahlen. Im Laufe der Zeit hat sich dieser Wert verringert und jetzt sind die Schweizer nur noch bereit, etwa 0,95 Schweizer Franken für 1 Euro zu zahlen.

Mit der Zeit waren die Schweizer also weniger bereit, ihre Franken zu verkaufen.

Ebenso waren die Europäer 1985 nur bereit, 0,5 Euro für einen Schweizer Franken zu zahlen, und jetzt sind sie bereit, 1,05 Euro für einen Schweizer Franken zu zahlen.

Mit der Zeit waren die Europäer immer mehr bereit, ihre Euros zu verkaufen, um im Gegenzug Schweizer Franken zu bekommen.

Dies hatte viele große Konsequenzen für die Schweizer: Im Vergleich zu den Europäern sind wir automatisch reicher geworden. Mit der Zeit sind europäische Waren für uns einfach billiger geworden.

Die schlechte Seite (denn natürlich gibt es immer eine schlechte Seite) ist, dass unsere Produkte und Dienstleistungen für Europäer teurer geworden sind.

Das ist eigentlich niemandes Schuld. Es ist einfach eine Folge davon, dass die Menschen ihr Vermögen lieber in Schweizer Franken als in ihrer eigenen Währung aufbewahren (weil ihr eigenes Land – in diesem Fall die Europäische Zentralbank – die Währung schlecht verwaltet). Der Schweizer Franken ist im Grunde ein bisschen wie Gold (oder Bitcoin) geworden.

Wenn Sie sich ein „Bitcoin-Land“ vorstellen, bekommen Sie eine gute Vorstellung davon, wie seltsam die Welt für diese „Bitcoin-Bürger“ wäre. Alles ist für sie sehr billig geworden, seit der Bitcoin von 1 $ auf 100.000 $ gestiegen ist, und niemand will mehr ihre „Bitcoin-Salate“ kaufen, weil sie von 1 $ auf 100.000 $ gestiegen sind. Die Schweiz ist einfach eine schlechtere Version davon.

Haushaltssaldo und Finanzierung der Schweiz

Die Schweiz erwirtschaftet unter normalen Bedingungen im Allgemeinen keine Verluste. Tatsächlich weist die Schweizer Regierung normalerweise ausgeglichene Haushalte oder kleine Überschüsse auf, was teilweise einer verfassungsmäßigen Schuldenbremse zu verdanken ist, die die Defizite begrenzt. Nachdem die Schweiz beispielsweise in den Jahren 2020–2021 aufgrund pandemiebedingter Ausgaben Defizite verzeichnete, kehrte ihr Haushaltssaldo 2022 zu einem Überschuss von etwa 1 % des BIP zurück. Vorläufige Daten deuten auf einen weiteren Überschuss im Jahr 2023 hin – rund 4,4 Milliarden Franken für den Staat – sogar ohne Gewinnabführung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in diesem Jahr (Öffentliche Finanzen). Bis 2024 war der Bundeshaushalt im Wesentlichen ausgeglichen (ein winziges Defizit von 80 Millionen Franken bei einem Haushalt von rund 80 Milliarden Franken). Kurz gesagt, die Steuereinnahmen reichten in den letzten Jahren aus, um die Ausgaben zu decken, was oft zu einem bescheidenen Überschuss führte. Die normalen Steuereinnahmen übersteigen in der Regel die Ausgaben oder decken diese ab. Defizite entstehen nur bei außerordentlichen Ereignissen (wie COVID-19) oder aufgrund absichtlicher einmaliger Ausgaben. In der Vergangenheit hatte die Schweiz ausgeglichene Haushalte und begann erst 2020 mit dem COVID-Schock größere Defizite zu verzeichnen. Als die Kosten der Pandemie nachließen, kehrte der Haushalt zum Gleichgewicht zurück, was darauf hindeutet, dass unter normalen Umständen die Steuereinnahmen die Staatsausgaben decken. Selbst wenn man in die Zukunft blickt, sind die prognostizierten Defizite relativ gering (in der Größenordnung von 2–3 Milliarden CHF jährlich oder deutlich unter 1 % des BIP) und spiegeln neue Prioritäten (z. B. höhere Verteidigungs- und Pensionskosten) und nicht strukturelle Insolvenz wider.

Finanzierung von Defiziten: Anleihen und Investoren

Wenn die Schweiz ein Defizit aufweist (oder Schulden refinanzieren muss), gibt sie Staatsanleihen und kurzfristige Schuldverschreibungen aus, um Mittel zu beschaffen. Die Finanzagentur der Schweizerischen Eidgenossenschaft versteigert diese Anleihen und Schatzanweisungen regelmäßig, wobei die SNB als Bankier der Eidgenossenschaft fungiert und die Auktionen durchführt. Die Nachfrage der Anleger nach Schweizer Staatsanleihen ist stark, und Schweizer Bundesanleihen haben aufgrund des Status des Landes als sicherer Hafen in der Vergangenheit sogar negative Renditen erzielt (die Anleger zahlten der Schweiz praktisch Geld dafür, dass sie ihr Geld verwahren). Die Anleihen werden in der Regel von privaten und institutionellen Anlegern wie Banken, Versicherungsgesellschaften, Investmentfonds und Pensionskassen gekauft. Als die Regierung 2022 ihre erste grüne Bundesanleihe emittierte, wurde der Großteil davon tatsächlich von inländischen Anlegern (angeführt von Versicherern, Fonds und Pensionskassen) über Banken aufgekauft (Grüne Anleihen) – dasselbe Muster gilt für konventionelle Staatsanleihen. Das bedeutet, dass der Markt – und nicht die Zentralbank – die Schulden der Schweizer Regierung finanziert. Die Kreditwürdigkeit der Schweiz ist ausgezeichnet (AAA) und ihre Schulden werden als sehr sicher angesehen, sodass die Regierung keine Probleme hat, bescheidene Beträge aufzunehmen. Insgesamt finanzieren Steuereinnahmen den Großteil der Ausgaben, und jedes Defizit wird durch die Ausgabe von Anleihen an Investoren gedeckt.

Die Rolle der SNB bei der Staatsverschuldung

Die Schweizerische Nationalbank finanziert die Staatsausgaben nicht direkt. Laut Gesetz ist es der SNB untersagt, neu ausgegebene Staatsanleihen zu kaufen oder direkt an das Finanzministerium zu verleihen. Sie kann Schweizer Staatsanleihen nur auf dem Sekundärmarkt kaufen, und ihre Bestände sind minimal. Ende 2023 hielt die SNB nur 840 Millionen CHF an Bundesanleihen – lediglich 1,2 % aller ausstehenden Bundesanleihen. Dieser winzige Anteil zeigt, dass die Bilanz der SNB nicht dazu dient, Staatsschulden zu absorbieren. (Zum Vergleich: Viele andere Zentralbanken halten einen viel größeren Anteil der Staatsschulden.) Die Geldpolitik der SNB konzentrierte sich in den letzten Jahren eher auf Deviseninterventionen und die Wahrung der Preisstabilität als auf die quantitative Lockerung inländischer Anleihen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass praktisch alle Schweizer Staatsschulden im privaten Sektor (inländische und internationale Investoren) gehalten werden und die Beteiligung der SNB an der Finanzierung der Regierung unbedeutend ist. Die Zentralbank fungiert als Vermittler (Bankier) für die Ausgabe und Abwicklung von Staatsanleihen, fungiert jedoch unter normalen Umständen nicht als Käufer letzter Instanz für Staatsanleihen.

Wie wir oben gesehen haben, ist der Schweizer Franken im Vergleich zum Euro (sowie den meisten anderen Währungen) ja eine starke Währung und hat im Laufe der Jahre an Wert gewonnen. Wie wir bereits gesehen haben, liegt das daran, dass die Schweizer Regierung weit weniger Geld gedruckt hat als andere Länder und somit ihre eigene Währung weniger abgewertet hat. Die Schweizer Regierung gibt im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern nicht mehr Geld aus, als sie durch Steuern einnimmt (außer während der Covid-Krise).

Das ist bemerkenswert und selten und erklärt größtenteils, warum die Währung so stark ist. Dennoch war die Schweiz im Laufe der Jahre mit Inflation konfrontiert.

Das liegt daran, dass das Mandat der Schweizerischen Nationalbank nicht darin besteht, den Schweizer Franken als Wertaufbewahrungsmittel, sondern als stabile Währung zu verwalten.

Deshalb hat der Schweizer Franken im Vergleich zu Gold oder Bitcoin beispielsweise stark an Wert verloren. In der folgenden Grafik können Sie sehen, wie der Wert von Gold im Laufe der Zeit im Vergleich zum Schweizer Franken gestiegen ist. Beachten Sie insbesondere, wie der Preis zu steigen beginnt, nachdem der Goldstandard im Jahr 2000 aufgegeben wurde.

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Hätte das Schweizer Volk stattdessen gegen die Abschaffung des Goldstandards gestimmt, wäre der Schweizer Franken heute fünfmal so viel wert, was zu einer „Bitcoin-Bürger“-Situation führen würde, wie bereits beschrieben (die Schweiz würde nichts exportieren!).

Schauen wir uns diese Abstimmungen jetzt etwas genauer an.

Referenden zum Goldstandard in der Schweiz: 2000 und 2014

Referendum 2000: Abkehr vom Goldstandard

1999 stimmten die Schweizer Wähler einer Verfassungsrevision zu, die die Verpflichtung der Schweiz, 40 % des Schweizer Frankens mit Gold zu decken, formell aufhob. Dies war Teil einer umfassenderen Modernisierung der Verfassung und der Geldpolitik. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und der Bundesrat unterstützten die Änderung mit der Begründung, dass die Golddeckung eine veraltete Einschränkung sei, die die monetäre Flexibilität einschränke. Die Änderung ermöglichte es der SNB, den Franken als reine Fiatwährung zu verwalten und die Schweiz damit an globale Finanznormen anzupassen.

Ein Hauptgrund waren die großen Goldreserven der Schweiz, die besser genutzt werden könnten, wenn sie nicht gesetzlich an die Ausgabe von Währungen gebunden wären. Die SNB verkaufte später etwa die Hälfte ihrer Goldreserven und verwendete den Erlös für öffentliche Mittel. Die Öffentlichkeit unterstützte die Änderung (59 % Ja) aufgrund des Vertrauens in die SNB, des weltweiten Trends weg vom Goldstandard und der Zusicherung, dass die Goldreserven der Schweiz beträchtlich bleiben würden. Dieses Referendum beendete offiziell die Ära der goldgedeckten Währung der Schweiz und ermöglichte eine anpassungsfähigere Geldpolitik in zukünftigen Wirtschaftskrisen.


Referendum 2014: Die gescheiterte Initiative „Rettet unser Schweizer Gold“

2014 versuchte eine von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) angeführte Initiative, eine Form der Golddeckung wieder einzuführen, indem sie die SNB dazu verpflichtete:

  1. Mindestens 20 % ihrer Vermögenswerte in Gold zu halten (gegenüber ~7-8 %).
  2. Sämtliches im Ausland gehaltenes Schweizer Gold zu repatriieren.
  3. Der SNB den Verkauf von Gold dauerhaft zu verbieten.

Die Befürworter argumentierten, dies würde den Wohlstand der Schweiz schützen und eine übermäßige Ausweitung der Fiatwährung verhindern. Die SNB und die Regierung lehnten die Maßnahme jedoch entschieden ab und warnten, dass sie die Geldpolitik einschränken, kostspielige Goldkäufe erzwingen und die Fähigkeit der SNB zur Stabilisierung der Wirtschaft einschränken würde. Ökonomen und Wirtschaftsführer befürchteten zudem, dass starre Goldanforderungen die finanzielle Flexibilität der Schweiz beeinträchtigen könnten.

Die Schweizer Wähler lehnten die Initiative mit überwältigender Mehrheit ab (77 % Nein)** und bekräftigten damit ihr Vertrauen in das aktuelle Fiat-System und die Unabhängigkeit der SNB. Dieses Ergebnis bekräftigte die Abkehr der Schweiz vom Goldstandard und stellte sicher, dass Gold ein Vermögenswert und keine feste monetäre Grundlage bleibt.

Fazit

Das Referendum von 2000 beendete offiziell den Schweizer Goldstandard, während die Abstimmung von 2014 diese Entscheidung bekräftigte. Beide Abstimmungen unterstreichen den pragmatischen wirtschaftlichen Ansatz der Schweiz – monetäre Flexibilität und Stabilität gegenüber goldgedeckten Beschränkungen werden priorisiert, während gleichzeitig erhebliche Goldreserven als Teil der finanziellen Sicherheit aufrechterhalten werden.

Es ist natürlich offensichtlich, dass die politischen Institutionen und die Schweizerische Zentralbank gegen einen Goldstandard wären, da er sie zwingen würde, profitabel zu sein, und sie nicht mehr ausgeben könnten, als sie Gold haben. Vor allem würde er sie nur daran hindern, so viel zu tun, wie sie tun, und daher würden viele Politiker und Bürokraten einfach ihre Jobs verlieren, da sie noch nichts zu tun haben.

Die Würfel für diese Entscheidung sind noch nicht gefallen. Da der Dollar weiter an Wert verliert und die Schulden der Vereinigten Staaten weiter wachsen, können wir im kommenden Jahrzehnt eine große Finanzkrise erwarten (gemäß Ray Dalios Modell), deren Auswirkungen uns sehr wahrscheinlich dazu bringen werden, eine Fiatwährung ohne Goldbindung zu bereuen.

Gleichzeitig ist klar, dass eine an Gold gebundene Währung ebenfalls zu vielen Problemen geführt hätte, was sie politisch sehr unpopulär gemacht hätte.

Zusammenfassung: Die Schweiz und der Schweizer Franken als sehr starke Währung

Aus den bisherigen Inhalten ist nun klar, warum und wie stark der Schweizer Franken ist. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt, insbesondere da der Euro angesichts der schlechten Finanzlage der Länder der Eurozone weiterhin abgewertet wird. Das bedeutet dies für Schweizer Freiberufler:

  • Exporteure werden es schwer haben: Der Export Ihrer Dienstleistungen und Produkte ins Ausland wird schwierig und die realen Einnahmen, die durch diese Verkäufe im Ausland erzielt werden, werden sich in einer geringeren Kaufkraft in der Schweiz niederschlagen.
  • Importieren wird rentabel sein: Der Import von Dienstleistungen und Waren wird weiterhin rentabler. Outsourcing oder der Einsatz von KI werden Schweizer Freiberufler weiterhin rentabler machen.
  • Fremdwährungen zu halten ist keine gute Idee: Schweizer Freiberufler sollten darauf abzielen, hauptsächlich Schweizer Franken zu halten und ihre Dollar und Euro nach Möglichkeit umzutauschen, um einen Verlust an realer Kaufkraft vor Ort zu vermeiden.
  • Gold zu halten ist eine gute Idee: Da der Schweizer Franken kein guter Wertspeicher mehr ist, ist es sinnvoll, etwas Gold zu halten, um sich gegen eine zukünftige, sehr wahrscheinliche Finanzkrise abzusichern.

*Ich hoffe, Ihnen hat dieser Artikel gefallen. Geschrieben von Nathan Ganser und ChatGPT.