Als Schweizer Privatperson eine Rechnung schreiben

2026 Guide for Private Individuals

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Wenn Sie ein gebrauchtes Fahrrad verkaufen, am Wochenende Nachhilfeunterricht geben oder sich als Freiberufler versuchen, müssen Sie irgendwann eine Rechnung schreiben. Dieser Leitfaden zeigt Schweizer Privatpersonen genau, wie das geht – was darin enthalten sein muss, wann Mehrwertsteuer anfällt, wie QR-Rechnungen funktionieren und wann es Zeit ist, sich als Selbstständiger anzumelden.

Wann können Einzelpersonen Rechnungen ausstellen?

In der Schweiz können Privatpersonen aus verschiedenen Gründen Rechnungen ausstellen:

Verkauf persönlicher Gegenstände

z. B. Möbel, Elektronik, Fahrzeuge

Erbringung gelegentlicher Dienstleistungen

z. B. Nachhilfe, Haussitting, Haustierbetreuung

Vermietung von persönlichem Eigentum

z.B. ein Raum in Ihrem Haus, Ausrüstung

Einmalige professionelle Dienstleistungen

z.B. Beratung, kreative Arbeit

Es ist wichtig zu beachten, dass Sie sich für regelmäßige, einkommensgenerierende Aktivitäten möglicherweise als Selbständiger registrieren oder eine formelle Geschäftsstruktur einrichten müssen. Wir werden dies später in diesem Artikel näher besprechen.

Wichtige Elemente einer Privatrechnung

The Essential Building Blocks of a Swiss Invoice (Individual)

Rechnungen von Privatpersonen müssen zwar nicht so formell sein wie Rechnungen von Unternehmen, aber bestimmte Angaben sorgen für Klarheit und Professionalität:

Um eine klare und professionelle Rechnung zu erstellen, sollten Sie Folgendes angeben:

  1. Ihre Angaben

    • Vollständiger Name
    • Adresse
    • E-Mail-Adresse und/oder Telefonnummer
  2. Angaben zum Empfänger

    • Vollständiger Name oder Firmenname
    • Adresse
  3. Rechnungsdetails

    • Eine eindeutige Rechnungsnummer (z. B. 2025-001)
    • Ausstellungsdatum (und Leistungsdatum, falls abweichend)
    • Beschreibung der Waren/Dienstleistungen (was Sie geliefert/erbracht haben)
    • Menge und Stückpreis
    • Zwischensumme, etwaige Rabatte und Gesamtbetrag
    • Zahlungsbedingungen (z. B. „Netto 14 Tage”) und Fälligkeitsdatum
    • Zahlungsmethode (Banküberweisung IBAN oder QR-Rechnung – siehe unten)

Wenn Sie umsatzsteuerlich registriert sind, fügen Sie Ihre UID (CHE-xxx.xxx.xxx) mit „MWST/TVA/IVA”, den Umsatzsteuersatz und den Umsatzsteuerbetrag hinzu. Diese Angaben sind für Umsatzsteuerrechnungen erforderlich.

Berechnen Privatpersonen Umsatzsteuer?

  • Wenn Sie nicht mehrwertsteuerpflichtig sind, fügen Sie Ihrer Rechnung keine Mehrwertsteuer hinzu.
  • Die Registrierung wird in der Regel obligatorisch, wenn der weltweite Jahresumsatz aus steuerpflichtigen Lieferungen 100.000 CHF erreicht. (Kleine oder gelegentliche Verkäufer liegen in der Regel unter diesem Wert.) Informieren Sie sich bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung, wenn Sie sich diesem Schwellenwert nähern.

Erstellen Sie eine Rechnung in 30 Sekunden

Wenn Sie lieber auf die Formatierung verzichten und sich auf die Arbeit konzentrieren möchten, können Sie in weniger als einer Minute eine Schweiz-konforme Rechnung (mit IBAN oder QR-Rechnung) erstellen – ideal für Privatpersonen und neue Freiberufler.

Formatieren Ihrer Rechnung

Obwohl für einzelne Rechnungen kein strenges Format vorgeschrieben ist, ist ein sauberes, professionelles Layout hilfreich:

  • Verwenden Sie ein Textverarbeitungs- oder Tabellenkalkulationsprogramm, um eine Vorlage zu erstellen
  • Trennen und kennzeichnen Sie die einzelnen Abschnitte der Rechnung deutlich
  • Erwägen Sie, eine persönliche Note hinzuzufügen, beispielsweise eine Dankesnotiz, um ein persönlicheres Erlebnis zu schaffen

Zahlungsoptionen: IBAN vs. QR-Rechnung

Es gibt zwei praktische Möglichkeiten, um bezahlt zu werden:

  1. Einfache Banküberweisung (IBAN)
    Geben Sie Ihren Namen und Ihre IBAN auf der Rechnung an – dies ist auch ohne QR-Rechnung völlig in Ordnung.

  2. QR-Rechnung (Schweizer Standard)
    Die QR-Rechnung hat 2022 die alten Einzahlungsscheine ersetzt. Sie enthält einen scanbaren Code mit den Zahlungsdetails und kann in CHF oder EUR ausgestellt werden. Viele Menschen bevorzugen sie, da sie Tippfehler reduziert und die Zahlung beschleunigt.

Welche sollten Sie verwenden?
Für wenige Rechnungen pro Jahr ist IBAN ausreichend. Wenn Sie häufiger Rechnungen ausstellen – oder eine reibungslose Zahlungsabwicklung wünschen – verwenden Sie eine QR-Rechnung.

Zahlungsarten und Bedingungen

Für Privatpersonen ist es normalerweise am besten, die Zahlungsmethoden einfach zu halten:

  • Banküberweisung ist in der Schweiz die gängigste und sicherste Methode
  • Bei kleineren Beträgen können Barzahlungen akzeptabel sein
  • Geben Sie Ihre Zahlungsbedingungen klar an, z. B. „Zahlung innerhalb von 14 Tagen“
  • Erwägen Sie, für Waren oder Dienstleistungen eine Vorauszahlung zu verlangen, insbesondere bei höherwertigen Artikeln

Rechtliche und steuerliche Auswirkungen

Während gelegentliche Verkäufe oder Dienstleistungen durch Einzelpersonen im Allgemeinen unkompliziert sind, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass:

  • Einkünfte aus diesen Aktivitäten in Ihrer Steuererklärung angegeben werden müssen („Sonstige Einkünfte“)
  • Der regelmäßige Verkauf von Waren oder Dienstleistungen wird von den Steuerbehörden als Geschäftstätigkeit angesehen.

Aufzeichnungen

Auch als Privatperson ist es wichtig, gute Aufzeichnungen zu führen:

  • Bewahren Sie Kopien aller von Ihnen ausgestellten Rechnungen auf
  • Behalten Sie den Überblick über eingegangene Zahlungen
  • Bewahren Sie zugehörige Dokumente auf (z. B. Korrespondenz, Spesenbelege)
  • Diese Informationen können für Steuerzwecke oder im Streitfall erforderlich sein

Die Verwendung eines einfachen Rechnungsverwaltungstools wie Magic Heidi macht dies viel einfacher

Überlegungen zur Sprache

Da die Schweiz mehrsprachig ist, sollten Sie die Sprache Ihrer Rechnung berücksichtigen:

  • Verwenden Sie die Hauptsprache Ihrer Region (Deutsch, Französisch, Italienisch oder Rätoromanisch)
  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie oft die Sprache verwenden, in der Sie mit dem Empfänger kommuniziert haben
  • Erwägen Sie bei wichtigen oder hochpreisigen Transaktionen die Bereitstellung einer zweisprachigen Rechnung

Bei den meisten Rechnungsprogrammen können Sie die Sprache Ihrer Rechnung auswählen.

Schritt für Schritt: So schreiben Sie eine Rechnung (inklusive Vorlage)

  1. Fügen Sie eine Kopfzeile mit Ihrem
    Namen, Ihrer Adresse und Ihren Kontaktdaten hinzu.
  2. Adressieren Sie den Empfänger mit seinem Namen/Unternehmen und seiner Adresse.
  3. Erstellen Sie Rechnungsmetadaten: Rechnungsnummer, Ausstellungsdatum und Leistungsdatum (falls abweichend).
  4. Beschreiben Sie die Artikel/Leistungen mit Menge, Stückpreis und Zeilensummen.
  5. Fassen Sie zusammen: Zwischensumme, eventuelle Rabatte und den Gesamtbetrag.
  6. Zahlungsabschnitt: Geben Sie Ihre IBAN an oder fügen Sie eine QR-Rechnung bei; fügen Sie Zahlungsbedingungen und das Fälligkeitsdatum hinzu. 7. (Wenn umsatzsteuerlich registriert) Fügen Sie Umsatzsteuerangaben hinzu: UID mit „MWST/TVA/IVA”, Umsatzsteuersatz, Umsatzsteuerbetrag.

Kopierfertiges Beispiel

Ihr Name
Straße 10
8000 Zürich
email@example.com | +41 79 000 00 00

Rechnung: 2025-001
Ausstellungsdatum: 22.10.2025
Leistungsdatum: 20.10.2025
Rechnung an:
Name des Kunden
Straße 5
3000 Bern

Beschreibung                     Menge    Einheit     Zeilensumme
----------------------------------------------------------
Privatunterricht (Englisch)       2 Std.    CHF 60       CHF 120
----------------------------------------------------------
Zwischensumme                                        CHF 120
Gesamtbetrag                                     **CHF 120**

Zahlungsbedingungen: Netto 14 Tage (fällig am 05.11.2025)
Zahlungsempfänger: IBAN CHxx xxxx xxxx xxxx xxxx x
Verwendungszweck: Rechnung 2025-001

Anmerkungen: Vielen Dank für Ihr Vertrauen!

Mehrwertsteuerpflichtig? Fügen Sie eine Zeile „MwSt.” hinzu, z. B. „8,1 % MwSt. inbegriffen: CHF 9,01; UID: CHE-123.456.789 MWST.”

Wann Sie darüber nachdenken sollten, Freiberufler zu werden

Wenn Sie mehr Rechnungen ausstellen und Ihre Aktivitäten regelmäßiger werden, müssen Sie möglicherweise darüber nachdenken, Ihren Status zu formalisieren. Hier sind Anzeichen dafür, dass es an der Zeit sein könnte, sich als Freiberufler oder Selbstständiger zu registrieren

Ihre Aktivitäten werden häufiger und regelmäßiger

Sie erzielen mit diesen Aktivitäten ein beträchtliches Einkommen

Sie investieren in Ausrüstung oder Ressourcen speziell für diese Aktivitäten

Sie vermarkten Ihre Dienstleistungen oder suchen aktiv nach Kunden

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Rechtliche und steuerliche Grundlagen, die Sie kennen sollten

  • Gelegentliche Tätigkeit: Stellen Sie wie gewohnt Rechnungen aus und geben Sie Ihre Einkünfte in Ihrer Steuererklärung an.

  • Regelmäßige Tätigkeit: Wenn Sie häufig Rechnungen ausstellen, um Einkünfte zu erzielen, werden die Behörden Sie wahrscheinlich als selbstständig betrachten. In der Schweiz erfolgt die formelle Anerkennung durch Ihre AHV-Ausgleichskasse.

  • Sozialversicherung (AHV/AVS) für Selbstständige:

  • Wenn Ihre selbstständige Tätigkeit nebenberuflich ist und Ihr Jahreseinkommen ≤ 2.300 CHF beträgt, werden AHV-Beiträge nur auf Antrag erhoben. Darüber hinaus gelten in der Regel Beiträge. (Diese Regel betrifft nebenberufliche Selbstständigkeit, nicht hauptberufliche Selbstständigkeit.)

    • Für Arbeitnehmer wurde die „Niedriglohnschwelle” – historisch 2.300 CHF – angepasst (2.500 CHF ab 1. Januar 2025); Arbeitnehmer können weiterhin Beiträge auf niedrigere Löhne beantragen. Dies ist eine Beschäftigungsregelung und unterscheidet sich von der Anerkennung der Selbstständigkeit.

Fazit: Es gibt keine allgemeine 2'300-Franken-Regel, die Sie automatisch als selbstständig «registriert». Die Anerkennung erfolgt durch die Ausgleichskasse, die Ihre Tätigkeit bewertet; Beiträge und Schwellenwerte variieren je nach Ihrer Situation (Haupt- oder Nebentätigkeit, Einkommensniveau). Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihre kantonale Ausgleichskasse.

Um in der Schweiz freiberuflich tätig zu werden, müssen Sie sich anmelden:

  • Anmeldung bei der Sozialversicherungsanstalt (AHV/AVS)
  • Eventuell Mehrwertsteuer-Anmeldung, wenn Ihr Umsatz 100.000 CHF übersteigt
  • Detailliertere Buchführung und Abgabe von Steuererklärungen als Selbständiger
  • Eventueller Anspruch auf bestimmte Steuerabzüge im Zusammenhang mit Ihrer Arbeit

Die Vorteile einer freiberuflichen Tätigkeit umfassen:

  • Rechtliche Klarheit über Ihren Status
  • Möglichkeit, arbeitsbezogene Ausgaben abzuziehen
  • Potenzial, Ihre Aktivitäten zu einem vollwertigen Unternehmen auszubauen
  • Professionelleres Auftreten gegenüber Kunden

Neugierig auf die Freiberuflichkeit?

Lesen Sie unsere Dokumentation durch, um alles über die Selbstständigkeit zu erfahren

Als Schweizer Privatperson muss das Erstellen von Rechnungen nicht kompliziert sein. Wenn Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Transaktionen klar, professionell und konform mit den Schweizer Normen sind. Denken Sie daran: Wenn Ihre Aktivitäten zunehmen oder regelmäßiger werden, ist es möglicherweise an der Zeit, Ihren Status als Freiberufler oder Selbständiger zu formalisieren. Dies kann sowohl rechtliche Klarheit als auch potenzielle finanzielle Vorteile bieten.

Ob Sie nun ein paar persönliche Gegenstände verkaufen oder den Wechsel in die regelmäßige freiberufliche Tätigkeit in Erwägung ziehen: Zu wissen, wie man ordnungsgemäße Rechnungen erstellt, ist eine wertvolle Fähigkeit. Es zeugt von Professionalität, hilft bei der Führung klarer Aufzeichnungen und sorgt für reibungslose Transaktionen. Wie bei jeder finanziellen Angelegenheit sollten Sie nicht zögern, sich von einem qualifizierten Fachmann beraten zu lassen, wenn Sie sich über Ihre konkrete Situation nicht sicher sind.

Indem Sie die Kunst der Rechnungsstellung beherrschen, erleichtern Sie nicht nur einzelne Transaktionen – Sie legen möglicherweise auch den Grundstein für zukünftige unternehmerische Unternehmungen in der dynamischen Wirtschaftslandschaft der Schweiz.

Häufig gestellte Fragen (Schweiz)

Brauche ich ein Unternehmen, um eine Rechnung auszustellen?

Nein. Privatpersonen können Rechnungen für gelegentliche Verkäufe oder Dienstleistungen ausstellen. Wenn Ihre Tätigkeit regelmäßig und gewinnorientiert wird, sollten Sie eine Anerkennung als Selbstständiger beantragen und Ihren Umsatzsteuerstatus überprüfen.

Muss ich eine QR-Rechnung verwenden?

Nein. Die IBAN-Daten sind ausreichend, obwohl QR-Rechnungen (CHF/EUR) bequemer sind und die alten Einzahlungsscheine ersetzt haben.

Wann muss ich mich für die Umsatzsteuer registrieren?

In der Regel, wenn Ihr steuerpflichtiger Umsatz 100.000 CHF erreicht. Wenn Sie sich diesem Wert nähern, lesen Sie die Leitlinien der Eidgenössischen Steuerverwaltung und erwägen Sie eine Registrierung.

Wie soll ich das Einkommen versteuern?

Geben Sie dies in Ihrer jährlichen Steuererklärung an. In den kantonalen Weisungen werden jedes Jahr die Kategorien und Abzugsmöglichkeiten erläutert.

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